120 mm KE-Geschoss DM-13 und deren Nachfolger
Das KE-Geschoss wirkt nur durch seine kinetische Energie das es im Rohr beim Abschuss erhält. dazu wird das Geschoss auf eine Anfangsgeschwindigkeit von 1640 m/sec beschleunigt. Die Kaliber im Flug liegt bei 38 mm, die Masse ohne den abtrennbaren Treibkäfig beträgt 4,6 Kg. Der eigentlich panzerdurchdringende Kern ist im Geschoss eingebettet und hat einen noch kleineren Durchmesser. Das Material des Durchdringers ist aus speziellen Legierungen mit enorm hoher Dichte und Härte. Grundlage des Materials ist meistens eine Legierungen auf der Basis von Wolfram . Die Durchschlagsleistung der DM-13 soll bei cirka 230 mm homogenem Walzstahl (RHA) auf 2200 m Schussentfernung liegen.
Es handelt sich um ein flügelstabilisiertes Geschoss mit einem Treibkäfig. Der Treibkäfig stellt die Führung des Geschosses im Rohr sicher, nach Verlassen des Rohres brechen die Führungsringe aus Kunststoff unter dem Staudruck der Luft auseinander und die meist drei Teile des Treibkäfiges lösen sich vom Geschoss ab. Die Weiterentwicklung DM13A1 hat einen verringertes Kaliber im Flug von 32 mm. Dadurch konnten die Durchschlagswerte nochmals erhöht werden. Allerdings waren die Leistungsdaten der DM 13 bereits Ende der 80er Jahre nicht mehr zufriedenstellend so dass die DM 13 rasch durch Weiterentwicklungen abgelöst wurde.
Die rechte Abbildung zeigt KE-Munition neuerer Entwicklung vom Typ DM43A1 bzw. DM53LKE mit weiter verringertem Kaliber im Flug und größerer Geschosslänge sowie verbesserten Langstabdurchdringern. Deren Durchdringer haben ein Gewicht von cirka 4 Kg. Die Anfangsgeschwindigkeit erreicht 1740 m/sec und die Durchschlagsleistung liegt bei etwa 560 mm homogenem Walzstahl auf eine Schussenentfernung von 2000 m.
Im Kampfpanzer M1 der US-Armee wird die KE-Munition M827 verwendet, die sich im Prinzip ähnlich aufbaut wie die deutsche DM13 . Eine Weiterentwicklung ist die M829, die ein Kaliber im Flug von 28 mm hat und einen Langstabdurchdringer von 615 mm Länge. Die M829 soll ein Durchdringungsvermögen von 520 mm homogenem Walzstahl besitzen. Der Durchdringer besteht aus einer Legierung auf der Basis von abgereichertem Uran. Dieses Material hat eine besonders hohe Dichte und zeigt nach Durchschlagen der Panzerung des Ziels eine pyrophore Wirkung. Das heißt, der sich zerlegende Durchdringer glüht nicht nur, sondern er brennt selbst und führt dadurch zu Folgebränden im Ziel. Allerdings sind die Verbrennungsrückstände der uranhaltigen Geschosse hochgiftig und bilden eine akute Gefahr für die menschliche Gesundheit.
120 mm HE ( High Explosive)
Eine neuere Entwicklung stellt die 120 mm HE ( High Explosive) Granate dar, sie ist eine konventionelle Sprenggranate mit Kopfzünder. In ihrer Wirksamkeit übertrifft sie die Mehrzweckmunition, da sie nicht den Kompromiss zu Gunsten der Hohlladungswirkung eingehen muss. Sie besitzt eine bedeutend höhere Sprengstoffmasse und die Gestaltung der Geschosshülle läßt eine effektivere Splitterwirkung zu.
Im linken Bild ist der Aufbau der 120 mm KE-Patrone zu erkennen. Im unteren Bildabschnitt zu sehen: Treibladungsanzünder, Hülsenboden, verbrennendem Teil der Hülse und Geschossträger. Im mittleren Abschnitt die Hauptteile des KE-Geschosses mit Leuchtspursatz, Flügelleitwerk, die drei Teile des Treibkäfigs, Geschosskörper, innenliegender Durchdringer und ballistische Haube